Mittagskultur von heute
Pendeln ist schon längst fester Bestandteil unseres Alltags. Über Mittag nach Hause zu gehen reicht dabei zeitlich nur wenigen. Und da mittlerweile meist beide Elternteile einer Arbeit nachgehen, sind bereits viele Schülerinnen und Schüler auf einen betreuten Mittagstisch angewiesen. Hier können sie gemeinsam mit ihren Klassenkameraden ihre Pause verbringen, bekommen ein warmes Menü und haben meist auch noch Zeit für Hausaufgaben. Gleichzeitig sorgen Mittagstische neben der Betreuung auch für gesunde Ernährung. So achtet man bei der Verpflegung darauf, dass es an Salat, Gemüse und Früchten nicht mangelt. Das Angebot hat sich durchaus bewährt und wird mittlerweile von vielen Schulen betrieben. Wieso also das Konzept nicht auch für Erwachsene anbieten? Während viele ihre Mittagspause alleine mit einem Sandwich vor dem Computer verbringen, kochen andere ein paar Strassen weiter für sich etwas und hätten nichts gegen einen Gast über Mittag. Deshalb entstehen mittlerweile lokale Plattformen, wo Personen, die gerne füreinander kochen und Gäste einladen, Termine und Menüpläne publizieren, wo sich dann jeder anmelden kann. Eine gute Gelegenheit, um Menschen zusammenzubringen. Natürlich finden sich auch Inserate für gemütliche Tischrunden am Abend oder einen herzhaften Brunch. Überhaupt ist für jeden Geschmack etwas dabei. So lassen sich bei den Angeboten vegetarische Gerichte, asiatische Spezialitäten oder Feines aus der Schweizer Küche finden. «Liebe geht durch den Magen», wie man so schön sagt. Doch auch ohne Schmetterlinge im Bauch, ist Essen schon längst nicht mehr das blosse stillen eines Grundbedürfnisses. Das gemeinsame Einnehmen einer Mahlzeit wurde zu einem festen Ritual mit sehr sozialen Komponenten. Man tauscht sich dabei aus, lacht zusammen und geniesst. Ein feines Essen dient deshalb schon seit jeher als geeignete Form zum Kennenlernen, um etwas zu feiern oder wieder einmal die Familie und Bekannte zu vereinen. Gerade wenn es im Job wieder einmal etwas stressig wird oder es anderweitig kriselt, wirkt sich ein Essen in Gesellschaft zudem gut auf die Psyche aus. Und so wird zu Esszeiten oft über Sorgen und Freuden gesprochen. Umso mehr wird gemeinsames Essen heute immer wichtiger, da es mittlerweile Gang und Gäbe ist, seine Mahlzeiten alleine vor dem Bildschirm einzunehmen. Studien belegen ausserdem, dass Essen vor dem Fernseher ablenkt und man automatisch mehr isst. Wer also auf eine einsame Mittagspause verzichten kann und gerne hausgemachte Spezialitäten in netter Gesellschaft geniesst, meldet sich am besten gleich bei einem Gastgeber aus der Nähe an.