Gleichgesinnte aus dem Netz für echten Kontakt 

Autor: Larissa Läubli

Heutzutage ist es ganz leicht, Gleichgesinnte zu finden. Egal ob Fotografie, Kochen oder Wandern. Der Kontakt entsteht schnell. Allerdings meist nicht real. Immer mehr Menschen wünschen sich aber wieder echten Kontakt, zum Beispiel bei gemeinsamen Freizeitaktivitäten. Im Netz kann man nun auch ortsbezogenen Offline-Kontakt finden.

Über «Sozialkontakt» finden sich Gleichgesinnte, um ortsbezogen ihre gleichen Interessen zu teilen.

Soziale Netzwerke, wie Facebook oder Google+, sind dieser Zeiten ein Begriff, der wohl fast jedem etwas sagt. Nie zuvor war es derart einfach, neue Kontakte zu schliessen. Wenige Klicks und man hat einen neuen „Freund“. Allerdings ist dieser nicht real, sondern existiert oftmals nur in der virtuellen Welt. Offline, wenn der Computer oder das intelligente Multifunktionshandy ausgeschaltet ist, ist man allein. Das liegt häufig daran, dass die Gleichgesinnten im Internet greifbar nah sind. Aber in Wirklichkeit sind sie mehrere hundert oder gar tausend Kilometer entfernt.

Soziale Vereinsamung 

Ortsbezogene Kontakte bahnen sich im Internet nicht unbedingt an. Im Netz ist die Welt ein Dorf. Wenn man dann aber einen Fuss vor die Tür setzt, merkt man schnell, dass Hamburg oder New York doch gar nicht so nah sind. Nette Leute für eine gemeinsame Freizeitgestaltung zu finden ist gar nicht so einfach. So kommt es, dass Viele trotz hunderter virtueller Freunde und Kontakte sozial vereinsamen. Von diesem Phänomen sind Menschen, die nicht ständig durch die sozialen Netzwerke surfen noch mehr betroffen. 

Soziale Offline-Kontakte sind wichtig. Sie fördern nicht nur die Kompetenz im Umgang mit Anderen. Die reale Interaktion mit echten Menschen ist darüber hinaus auch wichtig für das eigene Wohlbefinden. Besonders ältere und kranke Menschen brauchen offline zu anderen Menschen Kontakt. Dies merken Pflegekräfte bei der Spitex besonders. Leider fehlt ihnen oftmals die Zeit, sich mit den Patienten in Ruhe zu befassen. Zeit, ihnen zuzuhören, mit ihnen zu sprechen oder etwas zusammen zu unternehmen.
Menschen miteinander verbinden

Diese Situation weckte das Interesse von Roland Huster. Er ist Initiator und Präsident des gemeinnützigen, nicht gewinnorientierten Vereins “ProCommunis”. „Meine Frau arbeitet bei der Spitex. Dadurch wurde ich auf die Herausforderung aufmerksam, dass Menschen paradoxerweise im Kommunikationszeitalter zunehmend zu vereinsamen drohen.“ Huster machte sich mit den Umständen vertraut und suchte nach einer Lösung, die Menschen aus dem Internet heraus, ortsbezogen miteinander zu verbinden. 

Das Internet-Portal «Sozialkontakt» von ProCommunis war zunächst darauf ausgelegt, Senioren über den virtuellen Weg echte Kontakte zu vermitteln. „Damit jemand ihnen vorliest, ihnen zuhört oder mit ihnen gemeinsam vor die Tür geht. Im Gegenzug sollten sie etwas Ideelles zurückgeben“, berichtet Huster von der ursprünglichen Idee. Doch schnell entwickelte sich aus «Sozialkontakt» mehr.

Roland Huster,
Gründer von Sozialkontakt

Freizeitaktivitäten veröffentlichen und gleichzeitig Privatsphäre schützen

Menschen jeden Alters geben auf der Internetseite Profile auf. Über «Sozialkontakt» finden Gleichgesinnte zueinander. Um gemeinsam in ihrer Freizeit eine Sportart zu betreiben, zu kochen, Filme zu schauen und vieles mehr. Dabei bleibt ihre Privatsphäre auch ohne umständliche Einstellungen geschützt. Jeder kann suchen und jeder kann antworten. Ohne dass die ganze Welt es gleich weiss und liken kann. 

Die Nutzung von «Sozialkontakt» wurde bewusst einfach gestaltet: „Menschen, die wenig Erfahrung im Umgang mit dem Internet haben, können die Webseite ebenfalls unkompliziert nutzen.“ Wer mag kann ausserdem ein digitales Tagebuch über seine Aktivitäten führen. Den “Digital Natives” dürfte dies unter dem Begriff „Blog“ geläufig sein. Doch bei «Sozialkontakt» geht es weniger um die digitalen Inhalte. Das Internet ist nur das virtuelle Mittel zum realen Zweck. 

„Wir müssen die heutigen technischen Möglichkeiten nutzen, um den Offline-Kontakt zu ermöglichen“, meint Roland Huster. «Sozialkontakt» ist ein gutes Beispiel, wie dies gelingen kann. Denn hier finden sich Gleichgesinnte, um ortsbezogen ihre gleichen Interessen zu teilen. Ganz in echt. Ohne Computer oder Smartphone. Eben ein realer Sozialkontakt.

Wichtiger Hinweis: «Sozialkontakt» versteht sich nicht als Partnervermittlung.

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