Autor: Larissa Läubli
Man sollte meinen, die üblichen Verhaltensregeln gelten sowohl für das persönliche Gespräch als auch für den Chat in einem sozialen Netzwerk. Dennoch nutzen viele User die Quasi-Anonymität ihres Profils, um sich beispielsweise grundlos nicht mehr bei einem Gesprächspartner zu melden – sei dies bewusst oder weil sie nicht wissen, wie sie eine Absage oder Verabschiedung möglichst nett formulieren können. Mit diesem Knigge möchten wir Sie für das Thema sensibilisieren und mit ein paar Beispielen zeigen, wie Sie künftig Absagen treffend verfassen können.
Und plötzlich herrscht Funkstille
Bestimmt kennen mittlerweile viele diese unschöne Situation, sei dies aus der einen oder anderen Perspektive. Man tauscht sich in einem Chat mit jemandem aus, evtl. hat man sich in der Zwischenzeit auch bereits persönlich getroffen und führt mittlerweile eine kollegiale, freundschaftliche oder gar romantische Beziehung. Der Kontakt reicht von wenigen Tagen über Wochen oder Monate und dann eines Tages, passiert einfach nichts mehr und das bleibt auch so. Entweder hat ihr Gesprächspartner entschieden, den Kontakt zu Ihnen abzubrechen oder Sie möchten den Austausch nicht mehr fortsetzen und melden sich deshalb nicht mehr beim Gegenüber. Dieses Vorgehen ist auch unter dem Begriff «Ghosting» bekannt, womit der vollständige Kontakt- und Kommunikationsabbruch einer zwischenmenschlichen Beziehung ohne Ankündigung gemeint ist, wobei jegliche Kontaktversuche fortan ins Leere laufen. Seit dem Aufkommen diverser technischer Kommunikationskanäle hat sich der Begriff des «Ghostings» ein Stück weit etabliert und ist gerade beim Online-Dating ein gängiges Verfahren. Auch auf Sozialkontakt kann man in die Situation geraten, dass man den Nachrichtenaustausch zu seinem Gesprächspartner abrechen möchte. Dazu verfügt die Plattform über die entsprechende Funktion,
einen Chat bei Bedarf beidseitig blockieren zu können. Eine Begründung muss dabei nicht zwingend verfasst werden und jedem Mitglied auf der Plattform steht es grundsätzlich frei, sich auf eine Erstkontaktanfrage zu melden und im Anschluss das Gespräch weiterzuführen. Dabei sind auch die Gründe vielfältig, weshalb man eine Kontaktsperre in Betracht zieht. Ein Teil der Chats kommt von ganz allein zum Erliegen, wenn beide Gesprächspartner keinen Bedarf mehr am weiteren Austausch haben und sich der Schreibfluss irgendwann einfach einstellt. Daneben kann der Kontaktabbruch aktiv von einem Gesprächspartner initiiert werden, indem er seinem Gegenüber mitteilt, dass er den Nachrichtenaustausch nicht weiterführen möchte und der Chat endet darauf, evtl. gefolgt von einer Kontaktsperre. Oder man wählt gleich diese letzte Option und beendet eine Unterhaltung, indem man den Nachrichtenaustausch ab sofort beidseitig blockiert. Gerade in dringlichen Fällen wie sexuelle Belästigung oder allerlei Drohungen ist dies sicherlich die beste Variante. Liegt jedoch kein akuter Grund für eine Kontaktsperrung vor, ist eine persönliche Mitteilung in jedem Fall von Vorteil. Ein plötzlicher Kontaktabbruch mag für Sie die bequemste Art sein, einen Austausch zu beenden, für Ihren Gesprächspartner ist dieses Vorgehen jedoch höchst unverständlich und unhöflich. Verhindern, dass solch ungerechtfertigte abrupte Kontaktsperren entstehen, können wir nicht, jedoch möchten wir Ihnen mit unserem Absage-Knigge ein paar Ideen liefern, wie Sie Ihrem Gesprächspartner angemessen absagen können.
So sagen Sie richtig ab
Die Gründe für eine Absage auf Sozialkontakt fallen sehr vielfältig aus: man hat gerade zu wenig Zeit, die räumliche Distanz fällt zu gross aus, man verfügt bloss über geringe gemeinsame Interessen oder hat zu unterschiedliche Vorstellungen an eine Freundschaft, um bloss ein paar mögliche Punkte aufzuzählen. Die Tatsache, dass wir nicht mit jeder Person, welche uns auf der Plattform anschreibt, ein weiterführendes Gespräch beginnen möchten oder irgendwann merken, dass wir kein Interesse mehr an einem weiteren Austausch oder Treffen haben, ist an sich etwas völlig Normales. Dabei ist es auch durchaus legitim, ab dieser Feststellung Massnahmen zu ergreifen, anstatt aus Höflichkeit einen Dialog weiterzuführen, obwohl man kein Interesse (mehr) daran hat. Wie erwähnt sollte das gewählte Vorgehen jedoch nicht daraus bestehen, den Gesprächspartner urplötzlich zu ignorieren oder die Unterhaltung unkommentiert zu blockieren, sondern in dem man sich beim Gegenüber mit einer letzten klärenden Nachricht meldet. Doch wie formuliert man eine angemessene Absage oder Verabschiedung?
Folgende Punkte sollten berücksichtigt werden, wenn Sie kein Interesse (mehr) am Kontakt zu einem Chatpartner haben: